„“Wir fliegen nach Minsk, um eine Medaille zu gewinnen“

18.Juni 2019

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Interview mit Sonja Greinacher vor den European Games

Am kommenden Wochenende (21. Juni bis 23. Juni) findet im Rahmen der diesjährigen European Games das 3×3-Turnier der Damen statt. Die deutsche Auswahl ist mit vier hochklassigen A-Nationalspielerinnen besetzt. Bis auf Satou Sabally (University of Oregon/USA) haben Sonja Greinacher (Arka Gdynia/POL), Svenja Brunckhorst (TSV 1880 Wasserburg) und Ama Degbeon (AZS UMCS Lublin/POL) allerdings vergleichsweise wenig Erfahrung im Bereich 3×3 und waren am vergangenen Wochenende noch für die Nationalmannschaft in Montenegro aktiv. Es ist also ein sehr interessantes Turnier zu erwarten. Die Spielerinnen sind mit großen Ambitionen nach Minsk geflogen und freuen sich auf ihren Einsatz.

Im DBB-Interview sagte Sonja Greinacher (Foto) folgendes:

Wie schätzt du eure Chancen für das Turnier in Weißrussland ein? Als Nationalspielerinnen fliegen wir nach Weißrussland, um eine Medaille zu gewinnen. Wir wissen, dass es nicht einfach wird und es sehr spannend ist, das erste Mal bei so einem großen Turnier in der Konstellation zu spielen. Wir freuen uns aber einfach darauf und wollen versuchen die Erfahrungen bei einem 3×3-Turnier mitzunehmen.

Wo siehst du eure Vorteile gegenüber gestandenen 3×3-Nationen? Zunächst einmal wäre da natürlich unsere Athletik zu nennen. Mit Ama Degbeon und Satou Sabally haben wir zwei unglaublich starke Spielerinnen auf unserer Seite. Satou bringt vom College in den USA ja auch schon einiges an Erfahrung im 3×3-Bereich mit. Ich hoffe, dass wir auch unsere lange gemeinsame Zeit in der Nationalmannschaft positiv nutzen können. Vor allem Svenja und ich spielen jetzt mehrere Jahre zusammen. Das könnte auf jeden Fall von Vorteil sein.

Wie groß ist die Umstellung vom klassischen 5×5 in der Nationalmannschaft auf das 3×3? Das Spiel beim 3×3 ist natürlich sehr eins-gegen-eins lastig. Dadurch hat man viel Verantwortung, sobald man auf dem Feld steht, und muss jederzeit hellwach sein. Auch die Aggressivität und die Physis sind beim 3×3 nochmal höher. Es werden weniger Fouls gepfiffen und daher ist die Spielweise insgesamt noch ein bisschen härter im Vergleich zum 5×5.

Wie sind eure Gruppengegner einzuschätzen? Ich denke wir haben eine starke Gruppe erwischt. Vor allem die Rumäninnen sind als eine Art Vorreiter beim 3×3 sehr hoch zu bewerten. Aber auch die Ungarinnen haben gezeigt, dass sie eine hohes Niveau spielen können und bei den vergangenen Turnieren immer mit vorne dabei waren. Wir werden natürlich unser Bestes geben, um zunächst einmal ins Viertelfinale einzuziehen – leichter wird es dort aber natürlich nicht. Mit dem 3×3 World Cup in Amsterdam, der ebenfalls an dem Wochenende stattfindet, sind vielleicht die absoluten Top-Damen nicht mit in Minsk vor Ort. Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir ein sehr hohes Niveau spielen müssen, um uns durchsetzen zu können.

Auch mit Blick auf Olympia: Wo würdest du deine Zukunft im 3×3-Bereich sehen? Natürlich stehe ich noch ganz am Anfang meiner 3×3-Zeit. Ich würde mich aber sehr freuen, Deutschland weiterhin in diesem Bereich vertreten zu dürfen, gerade weil die Chance auf eine Olympiateilnahme größer ist als beim 5gegen5. Ich hoffe, dass ich mich im 3×3 auch spielerisch weiterentwickeln kann und würde gerne so viel Erfahrung wie möglich sammeln – auch um Deutschland für die Zukunft in diesem Bereich weiter nach vorne zu bringen.

Die deutschen Gruppenspiele im Überblick (dt. Zeit): Freitag, 21. Juni 2019, 8:00 Uhr Rumänien – Deutschland Samstag, 22. Juni 2019, 10:25 Uhr Ungarn – Deutschland Samstag, 22. Juni 2019, 11:50 Uhr Deutschland – Tschechische Republik

Alle weiteren Informationen zum Tunier finden Sie hier.