DBB-Herren im Ausland: Mit Rückenwind zu neuen Höhen

06.November 2023

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Es geht wieder rund im internationalen Klubbasketball. Neben der EuroLeague ist auch die NBA zurück auf den Bildschirmen. Mit dabei zahlreiche deutsche Nationalspieler. Wir wollen einen ersten Überblick über die Saisonstarts unserer Legionäre geben. Neben den europäischen und amerikanischen Schwergewichten richten wir unseren Blick auch auf die College-Saison, deren Auftakt bevorsteht. NBA Dennis Schröder Deutschlands […]

Es geht wieder rund im internationalen Klubbasketball. Neben der EuroLeague ist auch die NBA zurück auf den Bildschirmen. Mit dabei zahlreiche deutsche Nationalspieler. Wir wollen einen ersten Überblick über die Saisonstarts unserer Legionäre geben. Neben den europäischen und amerikanischen Schwergewichten richten wir unseren Blick auch auf die College-Saison, deren Auftakt bevorsteht.

NBA Dennis Schröder

Deutschlands Kapitän konnte seine WM-Form in die Frühphase dieser NBA-Saison mitnehmen und wird in Toronto seiner Führungsrolle gerecht. Das Team von Rookie-Headcoach Darko Rajakovic startete mit drei Siegen und vier Niederlagen und besiegte zuletzt die Milwaukee Bucks mit 130:111. Schröder war mit 24 Punkten, vier Rebounds und elf Assists maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Auch ansonsten bringt der 30-Jährige seine Stärken aufs Parkett. In seinen bisherigen sieben Partien kam der Point Guard auf 16,9 Punkte, 2,9 Rebounds und 8,9 Assists (sechstbester Wert der NBA). Dazu trifft der Braunschweiger 42% seiner Dreier.

Franz Wagner

Der bisherige Topscorer der Orlando Magic deutet sein enormes Potenzial weiter an und steht mit dem Team aus Florida bei vier Siegen aus sechs Spielen. Franz ist bei den Magic mit knapp 34 Minuten Dauerbrenner und nimmt mit 18 Würfen pro Partie die meisten. In dieser wachsenden Rolle scheint der 22-Jährige sich wohl zu fühlen. Am Wochenende gelang Franz beim Sieg gegen die Lakers seine Saisonbestleistung von 26 Punkten. Bislang kommt der Berliner im Schnitt auf 19,8 Punkte, 5,7 Rebounds und 3,2 Assists. Nicht verwunderlich also dass Franz in einigen Expertenlisten für den Most Improved Player auftaucht.

Moritz Wagner

Auch der zweite deutsche Akteur bei den Orlando Magic ist fester Bestandteil der Rotation. In der Rolle als Energizer von der Bank, bewies Moritz bereits während der WM seinen Wert und scheint dort bei den Magic nahtlos anzuknüpfen. In den sechs Partien kam der 26-Jährige durchschnittlich auf 17 Minuten und füllte diese mit zehn Punkten und vier Rebounds. Beim Sieg der Magic über die Portland Trail Blazers trumpfte Moritz mit 17 Punkten, neun Rebounds und einer perfekten Quote aus dem Feld auf (8/8 FG).

Breite Brust: Nach dem WM-Titel hat sich Dennis Schröder in Toronto schnell akklimatisiert. | Foto: Nathan Denette/The Canadian Press via ZUMA Press Im Doppelpack: Die Wagner-Brüder setzen ihren gemeinsamen Weg in Orlando fort. | Foto: picture alliance/EPA/CAROLINE BREHMAN SHUTTERSTOCK OUT Seltenes Bild: Daniel Theis wartet 2023/24 noch auf seinen ersten Einsatz im Trikot der Indiana Pacers.Foto: picture alliance/ AP Photo/Eric Christian Smith Daniel Theis

Weniger erfreulich verlief der Saisonstart für Daniel Theis in Indiana. Nachdem der 31-Jährige letzte Saison viel Zeit verletzungsbedingt verpasste, wartet der Big Man in dieser Spielzeit noch auf seinen ersten Einsatz. Für die Pacers, die aus ihren vier Partien zwei gewinnen konnten, lief Theis lediglich in der Preseason einmal auf. Im Duell mit den Rockets kam Theis in 18 Minuten auf zwei Punkte und fünf Rebounds.

Maximilian Kleber

Einen echten Traumstart gab es hingegen für Maximilian Kleber und die Dallas Mavericks. Nach den ersten sechs Partien, gegen zugegeben vermeintlich schwächere Gegner, stehen die Mavericks nach fünf Siegen auf Platz zwei im Westen. Nachdem die letzte Saison ohne Playoff-Teilnahme enttäuschend verlief, scheint das Team von Jason Kidd nun auf dem richtigen Weg. Neben Rookie Dereck Lively II, Grant Williams und Dwight Powell kämpft der 31-Jährige um seinen Platz in der Rotation. In den ersten vier Partien, die die Mavericks alle gewinnen konnten kam er auf über 18 Minuten pro Partie und steuerte 3,3 Punkte, 4,8 Rebounds und 1,5 Assists bei. Zuletzt fehlte der gebürtige Würzburger wegen einer Zehenverletzung.

Isaiah Hartenstein

Bei den New York Knicks lief es zuletzt gut für Isaiah Hartenstein. In seiner Backup-Center-Rolle kommt der 25-Jährige auf durchschnittlich 18 Minuten Einsatzzeit und füllt diese mit sechs Punkten, 4,8 Rebounds und 1,2 Assists. Wie bereits in der letzten Saison gehört Hartenstein zur festen Rotation von Knicks Coach Tom Thibodeau. Die Knicks starteten aus den ersten sechs Spielen mit zwei Siegen und vier Niederlagen. Hartensteins beste Performance gab es beim Sieg über die Cleveland Cavaliers als ihm 13 Punkte, sieben Rebounds und zwei Steals gelangen.

Europas Elite Maodo Lô

Der Point Guard wagte diesen Sommer den Schritt ins Ausland und wechselte nach drei Jahren bei ALBA BERLIN zu Olimpia Milano. Der italienische EuroLeague-Teilnehmer konnte sich nach mäßigem Saisonstart zuletzt stabilisieren und steht nach den ersten sechs Spielen in der Liga mit vier Siegen auf Platz sechs. Lô stand dort in seinen bislang drei Begegnungen als Starter auf dem Feld und kam in 22 Minuten auf 8,7 Punkte und 2,7 Assists. In der EuroLeague gab es für die Mailänder noch nicht viel zu holen. Mit einem Sieg aus sechs Spielen rangiert Milano auf Platz 16. Sein EuroLeague-Debüt für den neuen Arbeitgeber gab Lô bei seiner Rückkehr in Berlin, bei der ALBA sich knapp mit 85:82 durchsetzte. In seinen insgesamt drei Partien stand der 30-Jährige zweimal in der Starting Five und kam in durchschnittlich 21 Minuten auf fünf Punkte, zwei Rebounds und 2,3 Assists.

Johannes Voigtmann

Der Big Man geht in seine zweite Saison bei Olimpia Milano und kam in der Liga genauso wie Maodo Lô auf drei Einsätze. In diesen Partien startete der 31-Jährige von der Bank und stand im Schnitt 11,7 Minuten auf dem Parkett. Voigtmann kommt bislang auf vier Punkte, 3,7 Rebounds und einen Assists. Obgleich des Mailänder Stotterstarts in der EuroLeague, stellte Voigtmann seine Klasse dort bereits unter Beweis. In vier seiner sechs Spiele stand der ehemalige Frankfurter von Beginn an auf dem Court und sammelte im Schnitt 23,5 Minuten, 9,5 Punkte und 4,3 Rebounds. Bei der Niederlage gegen Maccabi Tel Aviv überragte Voigtmann mit 18 Punkten, sechs Rebounds und vier Assists.

Oscar da Silva

In seinem zweiten Jahr beim FC Barcelona gehört Oscar da Silva zur festen Rotation der Katalanen. In der Liga mit sechs Siegen aus den ersten acht Spielen steht der amtierende Meister auf Platz drei der ACB. Da Silva absolvierte alle acht Spiele und stand im Schnitt 17,4 Minuten auf dem Platz. In diesen steuerte der Forward 3,8 Punkte und 2,1 Rebounds bei. Nachdem Barcelona in der vergangenen Saison im Finale der EuroLeague dem spanischen Konkurrent aus Madrid unterlag, steht das Team von Headcoach Roger Grimau nach fünf Siegen aus sechs Spielen auf Platz zwei. Da Silva stand in allen Partien als Starter auf dem Parkett und kam in knapp 19 Minuten auf 5,7 Punkte und 2,3 Rebounds.

Neues Gewand: Maodo Lô seit dieser Saison bei Olimpia Milano. | Foto: picture alliance Fabrizio Carabelli/SOPA Images via ZUMA Press Wire Gegen den FC Bayern behielt Oscar da Silva und Barcelona die Oberhand.Foto: picture alliance/ Javier Borrego / Spain DPPI / DPPI Auf deutschem Boden: Im EuroCup besiegte Kratzers Paris die Hamburg Towers deutlich. | Foto: picture alliance Neue Herausforderung

Mit seinem Wechsel vom spanischen Erstligisten CB Breogan zu Anadolu Efes wagte Justus Hollatz den nächsten Schritt. Der türkische Rekordmeister, um den ehemaligen Nationalspieler Tibor Pleiss steht mit fünf Siegen aus sechs Spielen an der Tabellenspitze. Hollatz startete in drei seiner fünf Einsätze und stand bislang im Schnitt 24 Minuten auf dem Feld. Seine Ausbeute: 7,4 Punkte, zwei Rebounds und 2,8 Assists bei starken Quoten aus dem Feld. In der EuroLeague verweilt Efes auf Rang 15 und gewann zwei seiner sechs Spiele. Hollatz kam dabei zu vier Kurzeinsätzen, die dem gebürtigen Hamburger die ersten Minuten EuroLeague ermöglichten.

Zusammen mit Trainer Tuomas Iisalo und fünf weiteren Spielern wechselte Leon Kratzer von den Telekom Baskets Bonn zum französischen EuroCup-Teilnehmer Paris Basketball. Der Hauptstadtklub startete erfolgreich in die Saison und steht mit acht Siegen aus zehn Spielen auf dem zweiten Platz. Kratzer absolvierte alle zehn Partien und stand dreimal in der Starting Five. Neben dem Finnen Mikael Jantunen und dem Deutschen Michael Kessens ist Kratzer fester Bestandteil der Center-Rotation und kommt in durchschnittlich 18,2 Minuten auf 2,7 Punkte und 4,8 Rebounds. Im EuroCup stehen die Pariser als ungeschlagener Tabellenführer bei fünf Siegen. Auf internationalem Parkett gehört Kratzer zum Starting Lineup und liefert in 18,4 Minuten 4,8 Punkte, 6,2 Rebounds und einen Block. Zuletzt verzeichnete der 26-Jährige gegen Prometey sein erstes Double-Double (12 PKT, 11 REB).

Mit David Krämer wechselte ein weiterer deutscher Nationalspieler im Sommer den Verein. Von den lange Zeit abstiegsgefährdeten Löwen Braunschweig zog es des letztjährigen deutschen Topscorer der BBL nach Spanien. Beim Erstligisten CB Granada ist der Shooting Guard gesetzt. Aktuell tut sich Krämers neuer Arbeitgeber allerdings schwer. Nach acht Partien steht Granada mit nur einem Sieg auf Platz 16 und befindet sich im Abstiegskampf. Der 26-Jährige kommt in seinen 23,6 Minuten auf durchschnittlich 9,8 Punkte, 3,6 Rebounds und 1,1 Steals. Seinen Topwert von 20 Punkten erzielte Krämer bei der knappen Niederlage gegen Bilbao.

College

Heute Nacht gehen auch die US-Colleges wieder an den Start. Mit dabei viele talentierte deutsche Nachwuchsspieler.

Der einzige Senior im Verbund ist Tristan da Silva. Der jüngere Bruder von Oscar da Silva geht in seine vierte Saison bei den Colorado Buffaloes. In der vergangenen Saison kam der 22-Jährige in 35 Spielen auf 15,8 Punkte, 4,8 Rebounds und 1,3 Steals.

Die Juniors Bent Leuchten und Simonas Lukosius waren beide Teil des deutschen GLOBL-JAM-Kaders, der Mitte Juli bei dem Nachwuchsturnier in Toronto den dritten Platz belegte. Leuchten etablierte sich in der abgelaufenen Saison als Starter der UC Irvine Anteaters. Lukosius wird nach zwei Spielzeiten bei den Butler Bulldogs nun für die Cincinnati Bearcats auflaufen.

Aus dem U20-Kader, der bei der EM den sechsten Platz erreichte gehen mit Michael Rataj (Oregon State Beavers), Benjamin Schröder (George Washington Revolutionaries), Christoph Tilly (Santa Clara Broncos) und Johnnie Walter (Pennsylvania Quakers) vier Spieler in ihre zweite College-Saison.

Debütieren werden in der kommenden Spielzeit Kilian Brockhoff (UC Santa Barbara Gauchos), Jacob Ensminger (Santa Clara Broncos) und Tjark Lademacher (Saint Mary’s Huskies/CAN).

Michael Rataj (r.) geht in Oregon in die zweite Colege-Saison. | Foto: picture alliance/ AP Photo/Amanda Loman