EM: U20-Herren peilen Platz 5 an

15.Juli 2023

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Nachdem die U20-Herren das Viertelfinale gegen Israel verloren hatten, sicherten sie sich heute mindestens den 6. Platz bei der EM. Das erste Platzierungsspiel gegen Litauen für die Mannschaft von Bundestrainer Alan Ibrahimagic endete mit einem 60:58 (16:14, 17:9, 11:15, 16:20)-Erfolg. Damit haben die DBB-Herren morgen die Chance, das Turnier gegen Serbie auf Platz 5 zu beenden. […]

Nachdem die U20-Herren das Viertelfinale gegen Israel verloren hatten, sicherten sie sich heute mindestens den 6. Platz bei der EM. Das erste Platzierungsspiel gegen Litauen für die Mannschaft von Bundestrainer Alan Ibrahimagic endete mit einem 60:58 (16:14, 17:9, 11:15, 16:20)-Erfolg. Damit haben die DBB-Herren morgen die Chance, das Turnier gegen Serbie auf Platz 5 zu beenden.

Deutschland attackiert den Korb

Das deutsche Team startete dynamisch in das erste Platzierungsspiel. Über starke Drives zum Korb und Treffsicherheit von der Freiwurflinie erarbeitete sich die U20 eine frühe Führung (10:4, 3.). Die DBB-Herren fanden in den Anfangsminuten jedoch keine passende Antwort gegen den Größenvorteil der Balten, weshalb das Spiel zunächst auf Augenhöhe blieb. Die Begegnung fand vor allem in der Zone statt, da beide Teams jenseits der Dreipunktelinie Chancen liegen ließen. Die Litauer fanden über Freiwürfe zurück in das Spiel und verkürzten die deutsche Führung auf zwei Punkte (14:12, 8.). Hinten verteidigte die Mannschaft von Alan Ibrahimagic diszipliniert und ging dadurch mit einer knappen Führung in das zweite Viertel (16:14, 10.).

DBB-Herren übernehmen die Kontrolle

Den besseren Start in den nächsten Spielabschnitt erwischten die Litauer. Insbesonders am offensiven Brett hatte die deutsche Mannschaft das Nachsehen und ermöglichte dem Gegner so mehrfach Punkte aus zweiten Chancen (acht offensive Rebounds nach elf Spielminuten). So kam es, dass die DBB-Herren nach zwölf Spielminuten zum ersten Mal die Führung hergaben (17:18, 12.). Die harte Gangart erschwerte es leichte Punkte in der Zone zu erzielen, doch der Sprungwurf aus der Mitteldistanz von Antonio Dorn sorgte letztlich für die ersten deutschen Punkte im zweiten Viertel. Als im nächsten Angriff die U20 erneut über einen spektakulären Alley-Oop die Führung ausbaute, sah sich der litauische Coach gezwungen eine Auszeit zu nehmen (20:17, 13.). In den Folgeminuten bestätigte die deutsche Auswahl die ansteigende Formkurve und setzte sich erstmals vom Gegner ab (27:17, 16.). Auch defensiv gelang es den DBB-Herren Präsenz auszustrahlen, indem sie härter ausboxten und die gegnerischen Drives mit  sieben Steals in der ersten Halbzeit unterbinden konnten. Die Partie war zwar kein offensives Feuerwerk, doch das deutsche Team ließ gerade mal 23 baltische Punkte (8/29 – 27.59%) in der ersten Halbzeit zu, weshalb die U20 mit einer zweistelligen Führung in die Halbzeitpause ging (33:23, 20.).

Alle Infos, Ergebnisse und Stats zum Spiel Ein Defense-Fest

In der zweiten Halbzeit fiel es beiden Teams schwer Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Aus der Distanz fehlte das Glück und unterm Korb wurde hart und körperbetont verteidigt. Nach drei gespielten Minuten im dritten Viertel erzielten beide Mannschaften nur einen Korb, weshalb die deutsche Führung weiterhin standhaft blieb (35:25, 23.). Die DBB-Herren zwangen die Litauer zu vermehrten Ballverlusten (14 nach drei gespielten Vierteln), wodurch einfache Punkte im Fastbreak erzielt werden konnten. Doch nicht nur die deutsche Defensive stand größtenteils sicher, auch die baltische Auswahl versuchte  über eine geordnete Verteidigung zurück in das Platzierungsspiel zu finden. Dies verhinderte die U20-Nationalmannschaft jedoch und stellte nach dem erfolgreichen Dreier von Kilian Brockhoff wieder auf eine 10-Punkteführung (44:34, 28.). Trotzdem punkteten die Gegner in den Schlussminuten des dritten Viertels aus dem Post und von der Freiwurflinie. In den letzten Spielabschnitt ging es mit einem Zwischenstand von 44:38 aus deutscher Sicht.

Es wird nochmal spannend

Das letzte Viertel blieb dem bisherigen Spielverlauf treu und strotzte von Foulunterbrechungen und Notwürfen tief in der Shotclock. Beide Mannschaften trafen weniger als 35% aller Feldwürfe über das ganze Spiel. Nach 35 Minuten steht es 55:46 für die deutsche Auswahl. Der Gegner warf nochmal alles rein und zog bis auf fünf Punkte ran (55:50, 36.). Nachdem die Balten eine Minute vor Schluss erneut über den Fastbreak punkteten nahm Bundestrainer Alan Ibrahimagicsein letztes Timeout, um seine Mannschaft für den Endspurt einzuschwören (58:57, 39.). 25 Sekunden vor Schluss führte Deutschland mit 59:57. In dem wohl letzten Angriff des Spiels hat Litauen die Chance auf den Sieg oder Ausgleich. Der erste Drive zum Korb wird gut verteidigt, doch erneut sichere sich ein litauischer Spieler den Offensiv-Rebound und steigt hoch zum Korbleger. Ein Foul wird gegen das deutsche Team gepfiffen und Butka verwandelt den ersten Freiwurf (59:58, 39.). Der zweite fällt nicht und sorgt im Umkehrschluss dafür, dass Sananda Fru an die Freiwurflinie geschickt wird. Er beweist Nervenstärke und stellte auf 60:58. Während des letzten Angriffs der Litauer – mit sechs verbleibenden Sekunden auf der Uhr -, zeigte das deutsche Team seine ganze defensive Klasse und sicherte sich damit den Sieg.

Stimme zum Spiel

Bundestrainer Alan Ibrahimagic sagt folgendes über die heutige Partie: „Es war wie erwartet ein sehr physisches und hartumkämpftes Spiel. Litauen ist eine sehr schwer bespielbare Mannschaft, die es versteht, einem das Leben hart zu machen. Trotzdem standen wir defensiv sehr stabil und konnten auf jeden Fall dagegenhalten. Außerdem ist es uns gelungen die Führung lange zu halten und somit das Spiel zu kontrollieren. In der zweiten Halbzeit wurden die Litauer aggressiver und das Spiel zerfahrener. Wir waren zwar nervös, doch konnten zum Schluss die Führung verteidigen und das Spiel verdient gewinnen. Jetzt freuen wir uns auf Morgen und hoffen dort auch wieder gut zu performen.“

Für Deutschland spielten:

Kilian Brockhoff (RASTA Vechta, 5 PUNKTE), Antonio Dorn (VfL Kirchheim Knights, 6), Jacob Ensminger (Santa Clara/USA, 6), Sananda Fru (Basketball Löwen Braunschweig, 7), Tjark Lademacher (Bridgton Academy/CAN, 2), Maximilian Langenfeld (ratiopharm ulm, 6), Justin Onyejiaka (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS), Elias Rapieque (ALBA BERLIN/Lok Bernau, 2), Michael Rataj (Oregon State University/USA, 11), Alexander Richardson (FRAPORT SKYLINERS, 7), Benjamin Schröder (George Washington University/USA, 8), Johnnie Walter (University of Pennsylvania/USA).

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