DBB-Damen auch gegen Nordmazedonien erfolgreich

14.November 2020

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"Bubble" in Riga siegreich beendet - Hebecker überragt aus der Distanz

Die deutsche Damen-Nationalmannschaft hat ihre ersten Auftritte in einer sogenannten „Bubble“ erfolgreich bestritten. Nach dem 73:67-Erfolg gegen Lettland setzte sich das Team von Bundestrainer Walt Hopkins im Rahmen der EM-Qualifikation heute auch gegen Nordmazedonien durch. In Riga/Lettland lautete der Endstand nach 40 hart umkämpften Minuten 74:59 (17:13, 12:20, 21:14, 24:12) für Deutschland. Laura Hebecker (Foto) war die erfolgreichste deutsche Werferin (21 Punkte). Im Februar 2021 geht die EM-Qualifikation mit den Spielen gegen Kroatien und Lettland zu Ende. Für die kontinentalen Titelkämpfe in Spanien und Frankreich vom 17.-27. Juni 2021 qualifizieren sich die jeweils neun Gruppenersten und die fünf besten Gruppenzweiten.

Unverändert mit Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich, Laura Hebecker, Sonja Greinacher und Marie Gülich (Foto unten) schickte Hopkins seine Anfangsformation aufs Parkett. Hopkins hatte vor der Partie eindringlich vor dem Gegner gewarnt. Die Gäste hatten sich vor den Spielen mit WNBA-Star Dewanna Bonner (Connecticut Sun) verstärkt und bereits gegen Kroatien deutlich besser ausgesehen als noch in den Spielen vor einem Jahr. Greinacher kümmerte sich zunächst um den zweimaligen WNBA-Champion und dreimaligen WNBA-Allstar. Ziel war es, von Beginn an für klare Verhältnisse zu sorgen. Zwei Dreier von Hebecker, Lay-ups von Brunckhorst und Fiebich, ein Dreier von Greinacher und starke Defense … nach knapp vier Minuten war ein guter Start gelungen (13:5). Das DBB-Team hielt anschließend zwar den Druck in der Defense konstant hoch, nutzte vorne die Chancen aber nicht hochprozentig genug. Abschütteln ließ sich der Gegner so nicht (17:13, 8.). Offensiv war der Rhythmus komplett verloren gegangen, sodass es nach dem ersten Viertel noch viel zu tun gab.

Hebeckers dritter Dreier kam genau zum richtigen Zeitpunkt (20:15, 11.), aber Nordmazedoniens Pointguard Andzelika Mitrasinovik war kaum zu stoppen und hatte bis dato bereits 13 Punkte erzielt (21:18, 12.). Die DBB-Auswahl tat sich weiterhin enorm schwer (21:21, Dreier Mitrasinovik, 21:23, Bonner, 14.). Greinacher holte mit einem Jumper die Führung zurück (25:23, 17.), direkt gekontert durch einen nordmazedonischen Dreier. Mehrmals wechselte jetzt die Führung in einer hektischen Partie (29:28, 18.). Ein Dreier von Bonner fiel kurz vor der Pause zum 29:33 in den deutschen Korb, man musste um das Hopkins-Team bangen.

Nach dem Seitenwechsel war die Verunsicherung im deutschen Team zunächst auch weiterhin zu spüren. Aber Gülich ging voran, punktete zweimal und Hebecker netzte zum vierten Mal von „downtown“ (36:34, 23.). Degbeon legte nach und wieder war es Hebecker aus der Distanz: 41:36 nach 25 Minuten. Nach Degbeons Fastbreak zum 43:36 flüchtete sich der Gegner in eine Auszeit. „Hebecker on fire“ war die Untertreibung schlechthin, denn mit ihrem sechsten Dreier brachte sie ihr Team weiter auf die Siegesstraße (46:38, 26.). Es blieb aber eng, Nordmazedonien steckte nicht auf. Wie schon gegen Lettland begab sich Jennifer Crowder auf einen „coast to coast“ und vollstreckte gekonnt (48:40, 28.). Dann meldete sich die lange untergetauchte Mitrasinovik zurück und brachte ihr Team per Dreier-„and one“ auf 48:45 heran (29.). Nach 30 Minuten hatte der Krimi Bestand (50:47).

Der Doppel-Dreier von Fiebich nach 31 Minuten zum 57:49 wurde wieder von Nordmazedonien aus der Distanz beantwortet, es gab einfach kein Durchatmen. Gülich wurde immer stärker, aber jetzt zeigte die Defense einige Lücken und Hebecker holte sich ihr viertes Foul (33.). Fiebichs dritter Dreier binnen drei Minuten sorgte für etwas Ruhe (63:54, 35.). Degbeon punktete über Bonner hinweg (65:57, 37.). Das DBB-Team verpasste es, den Deckel draufzumachen, bis Fiebichs vierter und fünfter und Hebeckers siebter Dreier das 74:59 bedeuteten. Davon erholte sich der Gegner nicht mehr.

Laura Hebecker: „Das war kein schönes Spiel heute, das kann man ruhig sagen. Am Ende aber zählen die zwei Siege hier, die wir mit echten Teamleistungen geholt haben. Wir haben jede für jede gekämpft und immer dann, wenn wir es gebraucht haben, waren wir da. Dann hat jede von uns draufgelegt und wir haben uns gegenseitig gepuscht.“

Walt Hopkins: „Nordmazedonien hat uns heute für jeden einzelnen Punkt hart arbeiten lassen. Wir hatten defensiv einen guten game plan. Es ist die eine Sache, ein Spiel als vermeintlicher Underdog zu gewinnen. Heute waren wir der Favorit und haben auch dieses Spiel gewonnen. Wir sind in einem Prozess und haben noch ganz, ganz viel zu tun. Aber ist bin stolz darauf, dass das Team heute einen Weg gefunden hat das Spiel zu gewinnen. Das war ein weiterer kleiner Schritt auf unserem Weg.“

Für Deutschland spielten: Marie Gülich (Valencia Basket/ESP, 10), Jennifer Crowder (flippo Baskets BG 74 Göttingen, 2), Laura Hebecker (TSV 1880 Wasserburg, 21), Leonie Fiebich (TSV 1880 Wasserburg, 19), Sonja Greinacher (Arka Gdynia/POL, 9), Luisa Geiselsöder (Landerneau Bretagne Basket/FRA, 2), Alina Hartmann (CB ISLAS CANARIAS/ESP, dnp), Svenja Brunckhorst (TSV 1880 Wasserburg, 2), Lina Sontag (TuS Lichterfelde, dnp), Ama Degbeon (A3 Basket Umea/SWE, 7),  Anneke Schlüter (XCYDE Angels Nördlingen),  Emma Stach (A3 Basket Umea/SWE, 2).

Boxscore

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