DBB-Damen bezwingen Lettland

12.November 2020

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Wichtiger Sieg in der EM-Qualifikation

Wichtiger Erfolg für die deutsche Damen-Nationalmannschaft: Im EM-Qualifikationsspiel gegen Lettland in der „Bubble“ von Riga setzte sich das DBB-Team heute nach verbissenem Kampf mit 73:67 (13:20, 13:12, 21:16, 26:19) durch. Damit wahrte Deutschland die Chance auf die erfolgreiche Qualifikation für die kontinentalen Titelkämpfe vom 17.-27. Juni 2021 in Spanien und Frankreich. Erfolgreichste Werferin in der Mannschaft des neuen Bundestrainer Walt Hopkins war Luisa Geiselsöder mit 20 Punkten. Am kommenden Samstag, 14. November 2020, geht es um 15.30 Uhr deutscher Zeit mit der Partie gegen Nordmazedonien weiter (live auf dem Youtube-Kanal der FIBA).

Hopkins schickte Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich, Laura Hebecker, Sonja Greinacher (Foto unten) und Marie Gülich (Foto oben) als Starting Five aufs Feld. Keine Minute war gespielt, da hatte Deutschland bereits vier Fouls auf dem Konto. Das DBB-Team agierte nervös, da tat der Dreier von Hebecker gut (3:5, 2.). Es war früh ein sehr intensives Spiel, in dem die Lettinnen eine Spur aggressiver und sicherer auftraten (7:12, 6.). Die Verteidigung der gegnerischen Dreier passte noch nicht, Deutschland drohte den Anschluss etwas zu verlieren (7:16, 7.). Hebecker, Brunckhorst und Ama Degbeon hielten ihr Team aber jetzt mit wichtigen Punkten im Spiel (13:18, 9., Auszeit Lettland). Es ging darum, Sicherheit zu gewinnen und die Nervosität abzulegen (13:20 zum Viertelende).

Einige enge Entscheidungen der Refs fielen gegen die deutsche Mannschaft aus, Fiebich und Gülich hatten bereits zwei Fouls auf dem Konto. Lettland agierte ebenfalls alles andere als fehlerfrei und wurde von einer meist gut stehenden DBB-Defense wirksam bekämpft. Das Problem lag bis dahin eher in der Offensive (17:23, 13.). Anneke Schlüter kam nach 13 Minuten zu ihrem Ländespieldebüt. Ein weiterer Dreier der sehr auffälligen Hebecker fiel zum 20:23, Lettland zeigte sich erstmals beeindruckt. Das dritte Foul von Fiebich tat allerdings weh (16.). Jenny Crowder scorte „coast to coast“, die Partie blieb offen (24:27, 18.). Bis zum Seitenwechsel änderte sich daran nicht viel (26:32), Es war eine reine Kampfpartie, die von der Bedeutung für beide Teams lebte.

Nach der Pause erwischten die Gastgeberinnen wieder den besseren Start (27:37, 23.), man musste ernsthaft um die deutsche Mannschaft bangen. Zu viele einfache Chancen wurden nicht genutzt, ehe sich Gülich energisch unter dem Korb durchsetzte. Allerdings im Gegenzug auch ihr drittes Foul kassierte. Fiebich nahm jetzt Tempo auf und ging an die Freiwurflinie (32:39, 24.). Es brauchte jetzt eine Initialzündung, um den Rückstand zu verkürzen. Luisa Geiselsöder war mehrfach am gegnerischen Brett erfolgreich und punktete an der Freiwurflinie zum 38:44 (27.). Degbeon traf zum 40:44 und nach den Punkten von Geiselsöder hieß es nur noch 42:44 (28., Auszeit Lettland). Degbeon netzte einen „wide open“ Dreier, Lettland wackelte (45:46, 29.). Nach drei Vierteln war es weiter extrem eng, auch Lina Sontag war zu ihren ersten Sekunden im DBB-Dress gekommen und hatte sich mit einem Ballgewinn gleich bestens eingeführt (47:48, 30.).

Gülich besorgte die deutsche Führung, die lautstark bejubelt wurde. Das anschließende „and one“ wieder von Gülich (52:48, 32.) beschäftige die Lettinnen nur kurz, aber jetzt war Gülich kaum mehr zu stoppen und punktete auch zum 54:51 (33.). Es blieb ein Spiel auf des Messers Schneide, in dem Gülich immer mehr zum deutschen Anker wurde und jetzt wichtige Rebounds in deutschen Händen landeten (57:53, Gülich, 34.). Lettland wirkte nun angeschlagen und hatte ganz viel mit sich selbst zu tun. Einmal mehr Gülich versenkte zwei Freiwürfe (59:53, 35.), die Begegnung hatte eine sehr erfreuliche Wendung genommen. Allerdings holte sich die DBB-Centerin ihr viertes Foul (35.), ebenso wie Brunckhorst. Unter den Brettern dominierte Deutschland jetzt eindeutig, entschieden war aber noch nichts (61:57, 37.). Immer wieder gingen die ING-Korbjägerinnen zum Korb und an die Freiwurflinie. Von dort machte Fiebich drei Minuten vor dem Ende das 65:59, direkt gekontert von einem lettischen Dreier. Nur noch 67:65 hieß es nach dem nächsten Distanztreffer der Gastgeberinnen (39.). Aber Geiselsöder blieb cool und tankte sich durch. Gülich musste mit fünf Fouls vom Feld (1´06). Fiebich erzielte zehn Sekunden vor dem Ende mit einem starken Drive das 71:67, die Entscheidung war gefallen.

Marie Gülich: „Am Anfang war es wieder so wie in den vergangenen Jahren, wir waren einfach unsicher. Dann haben wir in der Halbzeit geredet und uns gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Letztlich haben wir nur wenige Minuten gut gespielt, aber ich bin trotzdem sehr stolz auf unser Team. Jetzt können wir etwas erreichen und dafür werden wir alles tun.“

Walt Hopkins: „Ich kann nicht in Worten ausdrücken, wie stolz ich auf diese Mannschaft bin. Sie hat soviel Herz und Zusammengehörigkeitsgefühl, das ist extrem beeindruckend. Die Einstellung ist einfach überragend. Wir haben uns auch durch den schwachen Start nicht irritieren lassen und am Ende dadurch gewonnen, dass wir unsere Bigs gut eingesetzt haben.“

Für Deutschland spielten: Marie Gülich (Valencia Basket/ESP, 18), Jennifer Crowder (flippo Baskets BG 74 Göttingen, 2), Laura Hebecker (TSV 1880 Wasserburg, 10), Leonie Fiebich (TSV 1880 Wasserburg, 7), Sonja Greinacher (Arka Gdynia/POL, 4), Luisa Geiselsöder (Landerneau Bretagne Basket/FRA, 20), Alina Hartmann (CB ISLAS CANARIAS/ESP, dnp), Svenja Brunckhorst (TSV 1880 Wasserburg, 5), Lina Sontag (TuS Lichterfelde), Ama Degbeon (A3 Basket Umea/SWE, 7),  Anneke Schlüter (XCYDE Angels Nördlingen),  Emma Stach (A3 Basket Umea/SWE).

Boxscore

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