Was machen eigentlich … die U20-Herren von 2018?

18.Mai 2020

news bild

Der Werdegang der Bronze-Gewinner bei der EM in Chemnitz - Moritz Sanders - Mit Video

Heute folgt ein weiterer Teil unserer Serie über die Spieler der männlichen U20-Nationalmannschaft, die bei der Heim-EM in Chemnitz 2018 einen überragenden dritten Platz belegte. Wie ist die Karriere der Spieler seit dem Überraschungscoup verlaufen, wo stehen sie heute? Diesmal schauen wir auf Forward/Center Moritz Sanders:

Moritz Sanders schaffte den Sprung in den EM-Kader trotz einer schweren Verletzung, von der er erst recht kurz vor dem Turnier zurückgekehrt war. Für Headcoach Alan Ibrahimagic war er ein wichtiges Stück im Triumphpuzzle, auch wenn er nicht sehr viel Spielzeit erhielt. Aber Sanders gab den anderen „Bigs“ immer wieder wichtige Verschnaufpausen und deutete in den Spielen gegen Rumänien und im Achtelfinale gegen Island seine Klasse und Vielseitigkeit an. Insgesamt kam er bei der EM in sieben Spielen auf durchschnittlich 8,1 Minuten, 2,7 Punkte, 0,9 Rebounds und 0,4 Assists.

Vom großen Erfolg ist natürlich auch beim 2,10-Meter Mann so einiges hängengeblieben: „Wo fange ich denn da an? (lacht) Es war natürlich ein unglaubliches Gefühl, die Medaille dann endlich gewonnen zu haben. Wir waren ja schon bei der U18 kurz davor. Dann vor eigenem Publikum mit der Stimmung in der Halle es endlich zu schaffen, war natürlich ein überragendes Gefühl. Auch wenn wir so ein kleines weinendes Auge trotzdem dabei hatten nach dem Halbfinale gegen Kroatien, das wir ein bisschen unnötig verloren haben. Dann hätte die Farbe der Medaille eine andere sein können, aber es war natürlich trotzdem super, sich endlich zu belohnen. Ich bin persönlich natürlich sehr stolz, da meinen Beitrag geleistet zu haben, auch wenn der nach meiner Verletzung Anfang 2018 ein bisschen kleiner ausgefallen ist. Es war eine hervorragende Mannschaftsleistung von uns. Wir sind alle nach Hause gefahren und nur so explodiert vor Selbstvertrauen.“

In den beiden folgenden Spielzeiten war Moritz Sanders für den Nürnberg Falcons BC am Ball (Stats 2018/19: 36 Sp., 21 Min., 7,1 Pkte, 3,2 Reb., 0,9 Ass. / Stats 2019/20: 27 Sp. 26 Min., 9,6 Pkte, 3,7 Reb., 1,6 Ass.). Außerdem stand er im Sommer 2019 im deutschen A2-Team, das unter Headcoach Henrik Rödl bei der Universiade in Italien auf einen starken fünften Platz kam. Der gerade 22-Jährige blickt zurück: „Nach der EM ging es dann in die ProA-Saison, wo ich viel Vertrauen von Ralph Junge und Vytautas Buzas bekommen habe. Diese Saison haben wir mit unserer jungen, hungrigen Mannschaft noch mit dem Aufstieg gekrönt, der sich dann ja leider nicht realisiert hat. Aber das war natürlich auch eine überragende Saison und sehr erfolgreich auch für mich persönlich. Ich habe mich dann entschieden, noch eine Saison in Nürnberg zu bleiben und auf meine persönliche Entwicklung speziellen Wert zu legen. Ich musste speziell im körperlichen Bereich noch zulegen, um auf höherem Level dagegenhalten zu können. Das habe ich dann in Zusammenarbeit mit Dr. Tobias Schachten gemacht. Ich wollte einfach als Anführer ein weiteres Jahr in Nürnberg auf dem Feld stehen und da Verantwortung tragen. Da bin ich sehr froh über meine Entwicklung in der letzten Saison, habe körperlich gut zugelegt und fühle mich jetzt auf jeden Fall bereit für die BBL. Dort will ich die Chance ergreifen und mich durchsetzen.“

Ein großes Ziel hat der auch von jenseits der Dreipunktelinie gefährliche Big Man damit bereits vorweggenommen. Doch Moritz Sanders hat auch darüber hinaus noch einiges vor: „Kurzfristig steht wie gesagt die BBL auf der Agenda. Ich bin körperlich auf dem Level angekommen, mich da durchzusetzen. Ich will mir durch meinen Mix aus Kampf, Leidenschaft und technischer Finesse meine Spielzeit erarbeiten und meine Chance nutzen. Langfristig träumt man natürlich immer davon, den Adler auf der Brust zu tragen. Die Olympischen Spiele sind auch ein Traum, den ich mir unbedingt erfüllen möchte, das ist das Maximum, was man erreichen kann. Ob das jetzt 2024 ist, 2028, da bin ich sehr gespannt, davon träume ich, dafür arbeite ich jeden Tag hart. Mal sehen, wohin es mich in der Zukunft verschlägt.“