World Cup: Spanien und Argentinien im Finale

13.September 2019

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Tolle Halbfinals in Peking

Der FIBA Basketball World Cup 2019 in China ist auf die Zielgerade eingebogen. Heute fanden in Peking die beiden Halbfinalspiele statt. Wir fassen zusammen:

1. Halbfinale: Spanien – Australien 95:88 (nach zwei Verlängerungen) Das Spiel begann mit leichten Vorteilen für die Spanier, die durch Rubio und Juancho Hernangomez mit zwei Dreiern in Führung gingen (8:4, 4.). Aber Australien holte schnell auf (11:12, Dreier Dellavedova, 6.), auch wenn Topscorer Patti Mills extrem intensiv bewacht wurde. Ein weiterer Dreier von Dellavedova führte zum 17:19 (9.), aber das letzte Wort im ersten Viertel hatte Llull, der mit der Sirene einen ganz weiten Dreier versenkte (22:21).

Im zweiten Viertel zogen die Australier defensiv an und brachten Spanien damit in arge Bedrängnis. Offensiv lief bei Rubio & Co. minutenlang gar nichts zusammen. Mills und Creek brachten die Boomers in einem nicht sehr hochklassigen Spiel erstmals deutlicher nach vorne (24:32, 15.). Aber da auch das Team von „down under“ offensiv Probleme hatte, konnten die Spanier immer auf Tuchfühlung bleiben (30:34, Fernandez, 19.). Mit einem leichten Vorteil für die Australier ging es in die Kabinen (32:37).

Mit den ersten Feldkörben von Gasol verkürzte Spanien auf 37:40 (22.), aber dann offenbarte man erneut eklatante offensive Schwierigkeiten. Kaum ein Wurf fand sein Ziel, Australiens Defense dominierte. Es wurde insgesamt härter, Australien behielt den Überblick. Und kam durch Mills, einen Eigenkorb von Gasol und Kay zum zweistelligen Vorsprung (39:50, 26.). Spanien biss sich in die Partie hinein und hatte Erfolg. Ein Dreier von Llull brachte die Iberer auf 47:52 heran (29.), nach drei Vierteln war wieder alles offen (51:55), weil die Australier etwas nachgelassen hatten.

Die Würfe der Australier fielen nicht mehr, auch direkt unter dem gegnerischen Korb wurden mehrmals einfache Würfe liegengelassen. Es war ein reines Kampfspiel, das keinen Schönheitspreis verdient hatte. Aber der „Alley oop“ von Ingles auf Bogut zum 53:59 (33.) war durchaus sehenswert. Kay legte zum 53:61 nach, Auszeit Spanien. Gasol legte offensiv gewaltig zu, aber noch fand Australien immer eine Antwort. Nach Punkten von Ribas und Llull waren die Spanier dann drei Minuten vor dem Ende auf zwei Punkte heran (65:67), Auszeit Australien. Es wurde hochdramatisch, Spanien übernahm nach Freiwürfen von Gasol die Führung (71:70, ´9), Mills traf nur einen Freiwurf zum Ausgleich (´5), der letzte Dreierversuch von Rubio verfehlte sein Ziel: Verlängerung!

Australien lag nach zunächst besserem Beginn der Spanier 14 Sekunden vor dem Ende vorne (78:80), aber der nach der Halbzeit überragende Gasol (33 Punkte) sicherte den Spaniern an der Freiwurflinie den Ausgleich und damit die zweite Verlängerung. In der sorgten zwei Dreier von Llull für die Entscheidung (90:82, 47.). Australien steckte nicht auf, aber jetzt ließ Spanien kein Comeback mehr zu.

 

2. Halbfinale: Argentinien – Frankreich 80:66 Die als Außenseiter gehandelten Argentinier legten einen glänzenden Start hin. Ein enorm frisch wirkender Luis Scola (39 Jahre) erzielte sieben der ersten zehn Punkte für die Südamerikaner (10:2, 4.). Frankreich hatte zunächst überhaupt keinen Rhythmus in der Offensive und passte den Ball viel zu wenig. Argentinien zeigte seine Spielfreude und war auch nach sieben Minuten vorne (14:7). Deck stopfte zum 21:14 (9.), die beweglichen Südamerikaner beeindruckten mit dem bis dahin passenden „game plan“. Die Franzosen kamen aber besser ins Spiel, verließen sich nicht mehr so sehr auf Einzelaktionen und verkürzten zum Viertelende (21:18).

Es war in den ersten Minuten des zweiten Viertels ein schleichender Prozess: In dem Maße, in dem Argentinien nachließ, legten die Franzosen zu und übernahmen die Führung (23:24, 13.). Die Defense stand deutlich besser und vorne nutzte man die Vorteile viel konsequenter. Fast keine Rolle spielte bis dahin Facundo Campazzo, der geniale Aufbauspieler der Südamerikaner. Doch dann gab es die nächste Wende: Plötzlich war Argentinien wieder da: 31:24 (16.). Es blieb eine umkämpfte Partie, in der die Franzosen erneut strauchelten, die aber zur Halbzeit noch lange nicht entschieden war (39:32, Dreier Campazzo).

Argentinien kam selbstbewust wieder zurück aufs Feld und ging umgehend zweistellig in Führung (42:32). Französische Dreier wurden ebenfalls von der Dreierlinie beantwortet, Gobert verstopfte sich und die clever und geduldig agierenden Argentinier waren nach 24 Miniuten 52:38 vorne. Die argentinischen Fans begann bereits zu feiern, aber dafür war es noch viel zu früh. Frankreich wirkte völlig führungslos (55:40, 27.) und kam mit der sehr starken Defense der „Gauchos“ nicht zurecht. Was die Franzosen auch versuchten, Argentinien hatte die passende Antwort. Einzig Ntilikina sorgte in diesen Minuten für das ein oder andere Highlight aus französischer Sicht. Mit 60:48 ging es in das Schlussviertel.

Ein Dunking von Gobert bedeutete das 63:55 (32.) und es schien, als könnte das Momentum zu den Franzosen wechseln. Aber vier verworfene Freiwürfe in den folgenden Minuten und Punkte von Scola verhinderten eine weitere Aufholjagd (65:57, 34.). Es war jetzt ziemlich wild, Frankreich intensivierte noch einmal den Druck in der Defense. Argentinien befreite sich mit zwei Dreiern vom sensationell aufspielenden Scola zum 74:59 (37.) und sah wie der Sieger aus. Frankreich konnte nichts mehr zusetzen, der Rest war argentinischer Jubel.

 

Das Finale findet am kommenden Sonntag, 15. September 2019, um 14:00 Uhr deutscher Zeit statt. Zuvor wird um 10:00 Uhr deutscher Zeit der dritte Platz ausgespielt. Beide Spiele gibt es natürlich live und kostenlos für alle und ohne Registrierung bei MagentaSport.

 

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