VTG Supercup 2019: DBB-Herren bleiben ungeschlagen

18.August 2019

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92:84 gegen Polen nach spektakulärer Schlussphase - Moritz Wagner nicht mehr dabei

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Herren hat den VTG Supercup 2019 ungeschlagen beendet. Das bereits zuvor als Turniersieger feststehende Team von Bundestrainer Henrik Rödl siegte heute in der edel-optics.de Arena in Hamburg nach einer spektakulären Schlussphase gegen Polen mit 92:84 (20:26, 16:18, 25:18, 29:22). Turnierplatz zwei spielen im abschließenden Spiel die Tschechische Republik und Ungarn aus.

Isaac Bonga (Foto ganz unten) hatte vor Spielbeginn eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Er „durfte“ allen Geburtstagskindern in der Arena ein Ständchen bringen und machte das sehr gut. Dennis Schröder, Maodo Lo, Paul Zipser, Maximilian Kleber und Johannes Voigtmann wurden von Rödl zu Beginn aufs Parkett geschickt. Zipser bestimmte den Anfang, die ersten Highlights setzten Voigtmann und Kleber nach glänzenden Schröder-Anspielen (11:8, 4.). Aber Polen wehrte sich und bereitete der deutschen Verteidigung durchaus Probleme (12:16, 6.), Auszeit Deutschland. Das DBB-Team hatte Mühe in einen Rhythmus zu finden und lief dem Rückstand hinterher, Niels Giffey sammelte früh drei Fouls (16:21, 9.). Der Dunk von Theis, der stark von Danilo Barthel eingesetzt wurde, weckte die Arena auf (20:21, 10.), aber Polen hatte eine gute Antwort und netzte einen Dreier mit der Sirene.

Es blieb mühsam, noch hatte Deutschland nicht das passende Mittel gegen die unbequemen Polen gefunden. Andreas Obst traf einen Dreier (23:28, 12.), aber immer wieder konterten die Polen erfolgreich (23:32, 13.). Das DBB-Team hatte Schwierigkeiten mit der wechselnden Defense des Gegners und fand in diesen Minuten zu selten den am besten postierten Mitspieler. Polen hingegen machte viel aus seinen Möglichkeiten und war auch nach 17 Minuten weiter vorne. Der Dreier von Lo machte allerdings Spaß (30:35, 17.), Auszeit Polen. Schröder trat als Scorer in Aktion, doch einmal mehr waren die Polen wieder da (32:42, 18.). Zum Seitenwechsel galt es noch ein ordentliches Brett zu bohren (36:44).

Ein „and one“ von Schröder eröffnete die zweite Spielhälfte, aber Polen dachte gar nicht daran, die DBB-Auswahl leicht ins Spiel zurückkommen zu lassen (39:48, 23.). Man musste jetzt einfach durch diese schwierige Phase durch. Auch die gut herausgespielten Würfe wollten einfach nicht fallen (43:51, 25.). Zweimal setzte sich Schröder direkt am Korb durch (47:53, 26.), Deutschland blieb dran, wurde aber von den Unparteiischen nicht gerade unterstützt. Wütend stemmten sich die ING-Korbjäger gegen die drohende Niederlage, doch noch immer ohne Erfolg (50:58, 27.). Dann schloss Theis einen eigenen Ballgewinn per Fastbreak zum 56:62 ab (29.), Auszeit Polen. Zwei Freiwurftreffer und ein fetter Block von Theis sowie ein Dreier mit der Sirene von Schröder … nach 30 Minuten war es wieder ein Basketballspiel (61:62), die Arena stand Kopf.

Schröder auf Theis, das funktionierte jetzt einmal mehr spektakulär. Akpinar besorgte per Dreier die erste deutsche Führung seit der Anfangsphase (66:64, 32.). Schröder holte sich sein viertes Foul, begeisterte aber mit einem weiten Dreier zum 69:64, Auszeit Polen. Der Kampf um jeden Ball hatte begonnen und die Polen wirkten weiter kräftig mit. Schröder überragte jetzt und war nicht zu stoppen (74:67, 35.). Sein Zusammenspiel mit Theis war eine wahre Augenweide. Polen gab sich nicht auf und war keineswegs geschlagen (74:73, 37.). Dann fiel der 76:76-Ausgleich, den Kleber per Dreier konterte. Aber auch Polen wusste zu antworten (79:79, 38.), ehe Schröder das muntere Dreierwerfen fortsetzte. Es folgte … ein polnischer Dreier … und einer von Giffey (85:82, 39.). Als Schröder aus der Ferndistanz zum 90:84 erfolgreich war, sah es nach einem positiven Ende für Deutschland aus (44.). Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel beim VTG Supercup war es das dann auch.

Stimmen Maxi Kleber: „Man hat gesehen, dass wir noch einige Baustellen haben. Die Polen haben uns das Leben schwer gemacht, darüber haben wir in der Halbzeit geredet. Wir haben im dritten Viertel eine Formation gefunden, die uns emotional mitgerissen. Es war wichtig zu sehen, dass wir das Spiel noch gewinnen konnten, das ist gut für unser Selbstbewusstsein. Unser Ziel war es, hier alle Spiele zu gewinnen. Ich pesönlich möchte natürlich meine Defense einbringen und finde mich nach und nach besser rein. Wir haben insgesamt eine sehr gute Teamdefense, da muss man sich keine Sorgen machen.“ Henrik Rödl: „Es ist nicht immer einfach. Wir haben es am Anfang nicht geschafft, zu hundert Prozent den ultimativen Kampf anzunehmen. Die Polen haben wir erwartet gut gespielt, mein Dank geht an Mike Taylor, der wie gewohnt taktisch gut agiert hat. Wir waren nach dem emotionalen Höhepunkt gestern etwas müde, aber wir haben einen Weg gefunden zu gewinnen. Das hat mir heute am besten gefallen. Dennis, Ismet, Niels, Daniel und Danilo haben uns heute getragen, als wir das Spiel gedreht haben. Wie gewinnt man noch so ein Spiel? Darum ging es heute. Wir haben entschieden, dass wir ohne Moritz Wagner nach Japan gehen. Es war eine sehr schwierige Entscheidung, aber das gehört zu meinem Job dazu. Moritz hat noch so viel vor sich, ihm gehört die Zukunft und ich wünsche ihm viel Erfolg in Washington.“

Für Deutschland spielten: Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder/NBA, 33), Maodo Lo (FC Bayern München, 3), Ismet Akpinar (Besiktas Istanbul, 4), Isaac Bonga (Washington Wizards/NBA), Andreas Obst (ratiopharm ulm, 3), Paul Zipser (FC Bayern München, 10), Niels Giffey (ALBA BERLIN, 5), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN), Danilo Barthel (FC Bayern München, 4), Maximilian Kleber (Dallas Mavericks/NBA, 9), Daniel Theis (Boston Celtics/NBA, 17), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 4).

Boxscore

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