U20-Damen verlieren zweites EM-Spiel

04.August 2019

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Leistung der DBB-Damen auch gegen die Niederlande nicht konstant genug

Mit 59:70 (13:20, 22:21, 8:19, 16:10) verlor die DBB-Auswahl der U20-Damen auch das zweite Gruppenspiel der EM in Klatovy/CZE. Erneut zeigte das Team viel Einsatz und Leidenschaft, doch brachte diese Leistung nicht konstant über 40 Minuten.

Mit Anna Furman, Helena Eckerle, Jessica Schiffer, Laura Schinkel und Luisa Geiselsöder schickte Bundestrainer Imre Szittya eine neue Starting Five aufs Parkett.

Top-Scorerin Geiselsöder wurde früh gesucht, um die Offense zu starten. Zu Beginn blieb Deutschland auf diesem Weg erfolglos, denn die Inside Defense der Niederländerinnen hatte sich genau darauf vorbereitet. Merit Brennecke (Foto oben) erzielte nach vier Minuten Spielzeit endlich den ersten Korb für die DBB-Damen. Sie brachte sich am Zonenrand gut in Position und konnte ihren Post Move anbringen. Melissa Kolb traf kurz darauf für drei zum 7:12. Diesen Schwung konnte Deutschland leider nicht mit in die Schlussminuten des ersten Viertels nehmen. Erst mit der Rückkehr von Geiselsöder kam man wieder regelmäßig zu Punkten und beendete die ersten zehn Minuten mit einem 13:20-Rückstand.

Viertel zwei startete fulminant mit einem And-One von Geiselsöder. Ihre ikonische Drehung über die rechte Schulter in Richtung Grundlinie ließ die Verteidigung links liegen. Über sie sollte jetzt jeder Angriff gehen. Dadurch kam Deutschland offensiv in seinen Rhythmus und erneut bis auf fünf Zähler heran. Da Geiselsöder letzten Monat bereits bei der U19-Weltmeisterschaft mitwirkte (23,7 Minuten pro Spiel), musste Bundestrainer Szittya jedoch dafür sorgen, ihr genügend Pausen zu verschaffen.

Merit Brennecke bewies dann, dass ihr das Scoring vom Zonenrand ebenfalls liegt. Wie schon im ersten Viertel konnte sie dort gut in Szene gesetzt werden und zu Punkten kommen. Die Freiwürfe von Melissa Kolb brachten dann die erste deutsche Führung (26:25). Diese hielt leider nicht lange, denn die Niederländerinnen hatten genügend individuelles Talent, um schwierige Würfe leicht aussehen zu lassen. Genau in dieser Phase kam Deutschland im Angriff nicht mehr so gut zum Zug. Der Dreier plus Foul von Laura Schinkel (Foto unten) kurz vor der Halbzeit begrenzte den Schaden und war auch mental wichtig für die Mannschaft (35:41).

Im dritten Viertel wurde wieder vermehrt Luisa Geiselsöder gesucht, doch die Niederländerinnen schickten jetzt mehr Double Teams, sodass sie den Ball schnell weiterspielen musste. Die dadurch entstandenen Würfe außerhalb der Zone fanden zum Teil ihr Ziel und hielten das deutsche Team im Spiel.

Defensiv erlaubten sie den Gegnerinnen allerdings zu viel. Der gegnerische Zug zum Korb war meist nur per Foul zu stoppen, wodurch die Führung der Niederlande auf mehr als zehn Punkte heranwuchs. Für Deutschland waren die Würfe aus dem Dribbling, zu denen die Niederländerinnen aus der Mitteldistanz ansetzten, besonders schmerzhaft, denn die DBB-Damen hatten meistens sogar eine Hand im Gesicht der Werferin. Bis zum Ende des dritten Viertels lag die Niederlande mit 17 Punkten in Führung. Aus deutscher Sicht war dieser Rückstand gefühlt zu hoch, doch man hatte sich nach der Halbzeit auf beiden Seiten zu viele Fehler erlaubt.

Während den letzten zehn Minuten bäumte sich Deutschland noch einmal auf. Offensiv erarbeitete man sich freie Würfe und attackierte mit Verstand. Die Würfe fielen auch – so zum Beispiel die Dreier aus dem Dribbling von Schinkel und Britta Daub oder der lange Zweier von Brennecke nach dem Pick-and-Pop. Defensiv war ebenfalls eine Verbesserung zu vermerken. Den Niederländerinnen wurden am Korb keine Freikarten mehr geschenkt und mit nur zehn Punkten hatten sie ihr offensiv schwächstes Viertel.

Am Ende reichte es jedoch nicht für eine wirkliche Aufholjagd. Der Abstand wurde zwar noch verkürzt, doch musste man sich nach 40 Minuten mit 59:70 geschlagen geben. Morgen geht es um 13:30 Uhr im nächsten Gruppenspiel gegen Italien. Verfolgen Sie die Partie live auf YouTube und der Facebookseite des DBB.

,,Wir haben heute gegen eine sehr gut zusammenspielende niederländische Mannschaft gespielt. Sie haben unsere Schwächen in allen Bereichen ausgenutzt und wir waren nur teilweise bereit, das Tempo mitzugehen. In Transition Defense konnten wir nicht immer mithalten. Das war ein Problem. Wir geben aber nicht auf und werden alles daran setzen, morgen gegen Italien zu gewinnen“, äußerte sich der Bundestrainer nach Spielende.

Für Deutschland spielten: Merit Brennecke (Eintracht Braunschweig, 10), Britta Daub (BasCats USC Heidelberg, 3), Helena Eckerle (TV Saarlouis Royals, 2), Emma Eichmeyer (Girolive Panthers Osnabrück, 1), Anna Furman (KIA Metropol Baskets Schwabach), Luisa Geiselöder (XCYDE Angels Nördlingen/BG Donau-Ries, 11), Leonie Kambach (USC Eisvögel Freiburg, 2), Melissa Kolb (SG 1886 Weiterstadt, 5), Lea Nguyen Manh (flippo Baskets BG 74 Göttingen), Sophie Perner (TSV 1880 Wasserburg, 6), Jessika Schiffer (zuletzt QOOL SHARKS Würzburg, 6), Laura Schinkel (GISA LIONS SV Halle, 13).

Box Score und weitere Statistiken zum Spiel finden Sie auf der FIBA-Website.